Darum lebt Punk auch heute noch

Auf erstaunliche Weise ist vieles an Punk jung geblieben, mehr noch klassisch geworden. Jedes Medium, jedes Feld künstlerischer Produktion, jede Kunstrichtung trägt seinen Teil Punk weiter - selten in orthodoxer Nachfolge dessen, was jeweils neu als Spirit des Punk vermarktet und/oder verklärt wird.


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Punk war der Aufstand einer Jugend, die demographisch auf verlorenem Posten stand. Diese Jugend und ihr Kraft-, Energie- und Euphorieüberschuß war nicht gefährlich, weil die Bevölkerungsgruppe der zwischen 15 und 30 Jahre alten Menschen nicht mehr den Rest der Gesellschaft aufgrund ihrer demographischen Dominanz bedrohen konnte. Die Gesellschaft wurde älter und demnach (könnte man schlußfolgern) mußte die Eruption von Jugendlichkeit heftiger und lauter sein, um sich in einer zunehmend geriatrisierten Gesellschaft Gehör zu verschaffen. Punk war die laute und aggressive Rebellion einer Generation, die nicht mehr sicher sein konnte, sich im Generationskonflikt gegen die Dominanz der Achtundsechziger und ihrer vorgängigen Rebellion durchzusetzen.


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Nachdem 1968 zum letzten Mal für die herrschenden Verhältnisse in bedrohlicher Manier Barrikaden gebrannt haben, ist der revolutionäre Körper ins Archiv der Geschichte gewandert. Punk nun zeigte die Zukunft des revolutionären Körpers als Pose und war damit realistischer und nüchterner als die deutschen Terroristen, die glaubten, mit Sonnenbrillen, Zigarettenqualm und Knarren die Bundesrepublik abschaffen zu können. Punk war von Anfang an ohne historische Zuversicht, Programmatik oder gar eine Utopie ausgestattet.


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Was blieb, war der ursprüngliche Impuls und die Energie der Erschütterung, die der nachfolgenden Musik, Mode, Kunst und Literatur noch mehr Kraft zu geben schien als die Rebellion von 1968. In der Modefotografie von Juergen Teller und Wolfgang Tillmans lebte Punk weiter, in der Kunstfotografie der Becher-Schüler, die allesamt Besucher des Ratinger Hofs waren, lebten Spurenelemente des New Wave weiter. In dem Maße, wie Punk Massen faszinierte, hielt er den Kulturbetrieb in Bewegung.


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Die Ästhetisierung des Häßlichen wurde von nahezu allen Modemachern, Designern und Architekten weitergeführt, ebenso von Fotografen und Art-Directoren. In Werbeagenturen arbeiten mehr Ex-Punks und Ex-Maoisten als ehemalige JU-Mitglieder.

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+44 IN NEU ISENBURG WAR DER HAMMER!!!!!!!
links.

www.antinazis.de
www.punk.de
www.millencolin.com
www.sondaschule.de
www.skinoftears.de
www.skaterpunk.de
www.zsk.de
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